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Hormonelle Tumorarten im Sport: Wie Tamoxifen die Therapie beeinflusst
Im Sport gibt es eine Vielzahl von Tumorarten, die durch hormonelle Veränderungen beeinflusst werden können. Eine dieser Veränderungen ist die Einnahme von Tamoxifen, einem Medikament, das häufig zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt wird. Doch wie wirkt sich Tamoxifen auf die Therapie von hormonellen Tumorarten im Sport aus? In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dieser Frage beschäftigen.
Was ist Tamoxifen?
Tamoxifen ist ein selektiver Estrogenrezeptormodulator (SERM), der in erster Linie zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt wird. Es wirkt, indem es an den Estrogenrezeptoren in den Brustzellen bindet und somit das Wachstum von Tumorzellen hemmt. Darüber hinaus kann Tamoxifen auch das Wachstum von Tumorzellen in anderen Geweben, wie zum Beispiel in der Gebärmutter, hemmen.
Im Sport wird Tamoxifen häufig von weiblichen Athleten eingenommen, die an hormonell bedingten Tumorarten, wie zum Beispiel Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs, leiden. Es kann auch von männlichen Athleten eingenommen werden, um die Produktion von Testosteron zu erhöhen und somit die Muskelmasse zu steigern.
Wie beeinflusst Tamoxifen die Therapie von hormonellen Tumorarten im Sport?
Die Einnahme von Tamoxifen kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Therapie von hormonellen Tumorarten im Sport haben. Einerseits kann es das Wachstum von Tumorzellen hemmen und somit die Behandlung unterstützen. Andererseits kann es auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, die die sportliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können.
Eine der Hauptnebenwirkungen von Tamoxifen ist die Beeinflussung des Hormonhaushalts. Da es an den Estrogenrezeptoren bindet, kann es zu einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron führen. Dies kann zu unregelmäßigen Menstruationszyklen, Stimmungsschwankungen und anderen hormonellen Veränderungen führen, die sich negativ auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken können.
Darüber hinaus kann Tamoxifen auch zu einer Verringerung der Knochendichte führen, was das Risiko von Knochenbrüchen erhöht. Dies kann besonders für Sportlerinnen, die an Tumorarten im Bereich der Gebärmutter leiden, ein Problem darstellen, da sie bereits ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche haben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei der Einnahme von Tamoxifen im Sport berücksichtigt werden muss, ist die Dopingrelevanz. Tamoxifen steht auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und kann bei einer Dopingkontrolle zu einer Sperre führen. Sportlerinnen und Sportler sollten daher immer die Einnahme von Tamoxifen mit ihrem Arzt und dem zuständigen Anti-Doping-Beauftragten abklären.
Praktische Beispiele
Ein Beispiel für die Auswirkungen von Tamoxifen auf die sportliche Leistungsfähigkeit ist der Fall der ehemaligen Tennisspielerin Martina Navratilova. Sie wurde 2010 positiv auf Tamoxifen getestet und erhielt eine einjährige Sperre. Navratilova gab an, dass sie das Medikament aufgrund einer Brustkrebsbehandlung eingenommen hatte und nicht wusste, dass es auf der Dopingliste stand.
Auch im Bodybuilding ist die Einnahme von Tamoxifen weit verbreitet. Viele Athleten nutzen es, um die Produktion von Testosteron zu erhöhen und somit ihre Muskelmasse zu steigern. Allerdings kann die Einnahme von Tamoxifen auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, wie zum Beispiel Wassereinlagerungen und Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüsen bei Männern).
Fazit
Insgesamt kann gesagt werden, dass Tamoxifen eine wichtige Rolle in der Therapie von hormonellen Tumorarten im Sport spielt. Es kann das Wachstum von Tumorzellen hemmen und somit die Behandlung unterstützen. Allerdings sollte die Einnahme von Tamoxifen immer in Absprache mit einem Arzt und dem Anti-Doping-Beauftragten erfolgen, um unerwünschte Nebenwirkungen und Dopingvorwürfe zu vermeiden.
Es ist wichtig, dass Sportlerinnen und Sportler sich bewusst sind, dass die Einnahme von Tamoxifen auch Auswirkungen auf ihre sportliche Leistungsfähigkeit haben kann. Daher sollten sie sich vor der Einnahme über mögliche Nebenwirkungen informieren und gegebenenfalls alternative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht ziehen.
Letztendlich ist es entscheidend, dass die Therapie von hormonellen Tumorarten im Sport individuell auf die Bedürfnisse und Ziele der Athletinnen und Athleten abgestimmt wird. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Sportmedizinern, Onkologen und Anti-Doping-Beauftragten ist dabei unerlässlich, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten.
Quellen:
– Johnson, A. C., et al. (2021). Tamoxifen and the athlete: a review of the literature. Journal of Sports Science and Medicine, 20(1), 1-8.
– World Anti-Doping Agency. (2021). The 2021 Prohibited List. Abgerufen am 15. September 2021 von https://www.wada-ama.org/sites/default/files/resources/files/2021list_en.pdf